Freitag, 13. Mai, 18 Uhr
Retzerhaus, Innenhof
Eröffnung der Literarischen Lese
Die Lese startet mit Texten und Liedern zum diesjährigen Motto. Stadtbürgermeister Matthias Weber eröffnet die Lese, Hasan Özdemir moderiert den Abend, Waltraud Amberger führt in das Thema „Kindheiten“ ein. Dazu präsentieren wir die von der Jury ausgewählten Texte aus dem Wettbewerb. Khater Dawa (Gesang, Oud, Percussion) und Andrew Cadie (Gesang, Gitarre, Geige) begleiten den Abend musikalisch.
Eintritt frei
Khater Dawa
Khater Dawa wurde 1989 in der syrischen Stadt Hama geboren. Als der Krieg in seiner Heimat ausbrach, studierte er gerade Oud, gründete seine erste Gruppe und veröffentlichte sein erstes Album, „Nehna Tloa el Shams“ (Wir sind die Sonne), das ein großer Erfolg wurde und ihm zahlreiche Einladungen zu wichtigen Musikfestivals der arabischen Welt eintrug. Nach drei Jahren Exil im Rheinland absolvierte er an der Popakademie in Mannheim ein Musikstudium im Bereich Weltmusik mit Schwerpunkt „Gesang“. 2021 nahm er das bisher noch nicht veröffentlichte Album „Wohin geht die Reise“ auf.
© Peter Adamik
Andrew Cadie
Andrew Cadie ist Songwriter, gefragter Studioproduzent und arbeitet mit Künstlern zahlreicher Stilrichtungen zusammen. Er stammt aus Northumberland, dem englisch-schottischen Grenzgebiet, das seine eigene, sehr lebendige Folk-Kultur besitzt. Er studierte „Folk and Traditional Music“ an der Universität Newcastle. Seine Gesangslehrer waren Chris Wood, Louis Killen und der irische Traditional Singer Donal Maguire. Nach seinem Abschluss hat sich Andrew Cadie als Mitglied des Duos „Broom Bezzums“ in Deutschland und Großbritannien einen Namen gemacht. Für das Album „No Smaller than the World“ wurden sie 2016 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie „Folk/Singer-Songwriter“ ausgezeichnet.
© Joze Sveticic
© Iris Kaczmarczyk
Samstag, 14. Mai, 10-17 Uhr
Retzerhaus
Schreibwerkstatt
für alle, die gerne mit Sprache umgehen. In lockerer Atmosphäre wird einen Tag lang erzählt, diskutiert und getextet. Das Leitthema heißt „Kindheiten“. Mit Annina Haab und Dimitré Dinev werden die Workshops wieder von zwei erfahrenen Profis geleitet. Es sind keinerlei Vorkenntnisse nötig.
Workshop 1 Dimitré Dinev
Der Autor über seinen Workshop: „Anleitung zur schonenden Verbrennung der eigenen Seele. Eine Schreibwerkstatt für dramatische und undramatische Texte“.
© Reinhard Werner
Workshop 2 Annina Haab
Die Autorin über ihren Workshop: „Kindheiten sind Urwälder. Verschlungen und umwuchert stehen sie, fällt das Licht auf manche Stellen, bleiben andere im Halbdunkel. Für das Schreiben sind Erinnerungen die Steigbügel, mit denen wir uns auf den Rücken jenes unbekannten Tiers schwingen, das uns durch den Wald trägt. Es geht dabei nicht um den Versuch, die Realität abzubilden, sondern darum, eine Sprache zu finden, die zutrifft.“
© Ulrike Kiessling
Literarisches Freinsheim
Sonntag, 15. Mai, 11:15 Uhr
Literaturbühne im Park
Dimitré Dinev
Dimitré Dinev ist 1968 in Bulgarien geboren, 1990 nach Österreich geflohen und lebt seither in Wien. „Die Kindheit ist die Zeit meiner Unsterblichkeit“, hat der Autor zu unserem Thema geschrieben. Er liest Bekanntes, weniger Bekanntes und völlig Unbekanntes. Und wer seinen Roman „Engelszungen“ kennt, wird ahnen, dass dies ein spannender Vormittag sein wird.
Eintritt 15 €, erm. 12 €
© Reinhard Werner
Sonntag, 15. Mai, 15 Uhr
Seconds Culture Concept, Bahnhofstr. 13a
Bilder aus der Sammlung Weiler
Ausstellung
Seit 1997 besitzt die VG Freinsheim eine Kunstsammlung des verstorbenen Frankenthaler Rechtsanwalts Dr. Heinrich Weiler mit Werken der klassischen Moderne und zeitgenössischer Kunst. Der Sammler pflegte Kontakte zu Künstlern wie der Amerikanerin Helen Frankenthaler aber auch zu Galeristen wie Heinz Berggruen in Berlin. Wie schon im letzten Jahr, präsentiert die Verbandsgemeinde Freinsheim im Rahmen der Literarischen Lese – passend zum Motto – eine Auswahl von Bildern.
Eintritt frei
Öffnungszeiten:
Do + Fr: 12-18 Uhr
Sa: 10-16 Uhr
Ausstellungdauer: 15. Mai bis 18. Juni
© VG Freinsheim
Sonntag, 15. Mai, 17 Uhr
Hotel Amtshaus
Safiye Can
Lyriklesung
Mit ihren Lyrikbänden ist sie zur Bestsellerautorin geworden. Safiye Can liest Collagen, visuelle und konkrete Poesie, Liebesgedichte. Getragen wird diese Lyrik von Rhythmik und Klang, von unerwarteten Wendungen und auch von Ironie. Ein Kapitel ihres neuesten Gedichtbands „Poesie und Pandemie“ heißt „Windlicht für dunkle Tage“ – ein starkes Bild, auch für Cans Gedichte. Sie stehen mitten im Jetzt, sie sind laut und leise, kämpferisch und zart, schmerzhaft und hoffnungsvoll – sie setzen Lichter ins Dunkel.
Eintritt 15 € erm. 12 €
© Ali Malak
Sonntag, 15. Mai, ca. 19 Uhr
Amtshaus, Innenhof Hotel Amtshaus
Literarisches Menü
zur Lyriklesung
ca. 18 Uhr, Im Anschluss an die Lesung bietet das Restaurant Atable ein eigens für die Literarische Lese zusammengestelltes 3-Gänge Menü an.
Kosten: Menü inklusive Winzersekt, zwei korrespondierenden Weinen, Wasser und Espresso 75 € pro Person, Menü ohne Wein und Sekt 55 €
Anmeldung nur für die Lesung (ohne Menü) im i-Punkt – Abendkasse
Anmeldung Lesung mit Menü mit Vorkasse im Hotel Amtshaus
Tel. 06353 50 19 355 info@amtshaus-freinsheim.de
© Lucie Greiner
Montag, 16. Mai, 16 Uhr Samstag, 21. Mai, 16 Uhr
Treffpunkt Retzerhaus, Innenhof
„Kaleidoskop“
Literarischer Spaziergang mit Waltraud Amberger
In einem Kaleidoskop sehen wir durch ein kleines Fenster Farben und Formen, durch Drehen entstehen mit Hilfe von Spiegeln immer neue Muster. So entstanden auch die Texte für diesen Spaziergang. Romane, Gedichte und Biografien sind voll von „Kindheitsmustern“. Erfahrungen und Erlebnisse aus der Kindheit prägen einen Menschen besonders stark; hier liegen die Wurzeln für Träume und Ängste, Vorlieben und Einstellungen. Durch das Fenster der Literatur werden Bilder von Kindheiten in Europa entstehen. Der Krieg in der Ukraine fügt nun grausame Perspektiven hinzu und das Kultursommerthema „Kompass Europa- Ostwind“ muss aktualisiert werden. Auch darüber wird zu reden sein.
Eintritt 15 € erm. 12 €
© Iris Kaczmarczyk
Montag, 16. Mai, 18:30 Uhr
Galerie Heimatlichter, Südliche Ringstraße 22
Vernissage „Kindheiten“
Fotoausstellung André Straub
Kindheitserinnerungen sind vielfältig und die Schule spielt dabei eine besondere Rolle, denn sie begleitet Kinder über einen sehr langen Zeitraum. Der Fotograf André Straub hat Schulen in Bad Dürkheim und Freinsheim besucht und das Leben dort eingefangen. Durch Langzeitbelichtungen kommen Kontraste, Emotionen und Bewegungen besonders zur Geltung.
Eintritt frei
Für den Besuch der Ausstellung gelten die üblichen Öffnungszeiten der Galerie
© Andre Straub
Dienstag, 17. Mai, 18 Uhr
Hotel Altstadthof, Innenhof
Geschichten von Freinsheim
Moderation Stadtbürgermeister Matthias Weber und -Weinprinzessin Nathalie Krauß.
Angeregt durch das Motto der Lese, blicken drei Generationen auf ihre Kindheit. Ausgehend von den Geschichten Hermann Sinsheimers in „Die Welt meines Dorfes“ erzählen sie über die Welt, in die sie geboren wurden, welche Rolle die Schule spielte und wie der Alltag aussah. Generationenabhängig werden andere Erinnerungen und Erlebnisse wach und daraus könnten sich weitere spannende Fragen ergeben.
Eintritt frei
© Iris Kaczmarczyk
Freitag, 20. Mai, 20 Uhr
Von-Busch-Hof
Ilma Rakusa
Lesung
Moderation Anna K. Gisbertz
Ilma Rakusa, in der Slowakei geboren, lebt als Schriftstellerin, Übersetzerin und Literaturkritikerin in Zürich. Sie liest aus ihrem Erinnerungsbuch „Mehr Meer“ Passagen über ihre Kindheit in Triest und Zürich und stellt uns ihr Werk „Mein Alphabet“ vor. In Gedichten und Essays über Freundschaft und Licht, Zufall und Zeit, Märchen und Zärtlichkeit zeigt das Buch die Vielfalt von Wegen und Umwegen.
Eintritt 15 € erm. 12 €
© Giorgio von Arb
Sonntag, 22. Mai, 12 Uhr
Treffpunkt Retzerhaus, Innenhof
Poetische Weinbergwanderung
mit Lesung
Hasan Özdemir, Hans Thill und Janna Steenfatt
Hasan Özdemir lädt wieder zu einer Wanderung durch die Weinberge ein. Auf dem Weg wird er zwischen Kirschbäumen und Reben aus seinen Gedichten rezitieren. Auf dem „Musikantenbuckel“ stellt Hans Thill, Leiter des Künstlerhauses Edenkoben, Janna Steenfatt, Stipendiatin des Künstlerhauses, vor. Ihr Debütroman „Die Überflüssigkeit der Dinge“ ist 2020 erschienen.
Eintritt 15 € erm. 12 €
© Sascha Kokot
Dienstag, 24. MAI, 19 UHR
Von Busch-Hof
Kulinarischer Auftakt
Kulinarischer Auftakt zur Literaturverfilmung
Küchenmeister Volker Gilcher vom Restaurant Von-Busch-Hof serviert, bevor bei eintretender Dunkelheit der Film startet, ausgewählte, saisonale Speisen. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Saal statt.
Eintritt 9 € (ohne Speisen und Getränke)
Anmeldung nur für den Film (ohne Essen) über den i-Punkt – Abendkasse
Anmeldung und Tischreservierung Film und Essen
telefonisch 06353 7705 oder E-Mail: mail@von-busch-hof.de
21 Uhr
Von Busch-Hof
„In Zeiten des abnehmenden Lichts“
Open-Air-Kino
Literaturverfilmung nach dem Bestsellerroman von Eugen Ruge, Drehbuch Wolfgang Kohlhaase
Regisseur Matti Geschonneck verdichtet die Handlung seiner Romanadaption auf einen Tag, den 90. Geburtstag von Wilhelm Powileit (Bruno Ganz). Alle kommen, um den verdienten Funktionär zu beglückwünschen: Parteigenossen und Politfunktionäre, Freunde und Familie. Der Film ist eine hinreißende Satire auf die letzten Jahre der DDR, aber auch eine ergreifende Darstellung von Schicksalen im Sog deutsch-deutscher Historie.
In Kooperation mit der Cine k GbR, Oldenburg
Eintritt 9 €
Freitag, 27. Mai, 20 Uhr
Literaturbühne im Park
Lena Gorelik „Wer wir sind“
Lesung
Lena Goreliks autobiografischer Roman erzählt von der elfjährigen Lena, die mit ihrer Familie von St. Petersburg nach Deutschland ausgewandert ist. Gorelik will nicht in die ewige Klage von der verlorenen Heimat einstimmen. „Zwischen den Zeilen lasse ich Platz. Für alles, was wir beschweigen, für den Respekt. Für alles, was uns zusammenhält.“ Es geht ihr um das Erinnern. Sie will herausfinden, was ihr erwachsenes Leben geprägt hat. „Das ist meine Geschichte… Ich schreibe Worte auf, verletze Menschen, weiß Liebe, spüre Respekt, spüre, was ich verlor, streiche weg, gehe zurück, bleibe stehen“. Die Autorin wird auch aus aktuellen Texten zum Krieg in der Ukraine lesen.
Eintritt 15 € erm. 12 €
© Charlotte Troll
Samstag, 28. Mai, 20 Uhr
Von-Busch-Hof
Susanne Fritz „Wie kommt der Krieg ins Kind“
Lesung und Gespräch
„Was aber können Worte des Friedens und der Vernunft ausrichten inmitten von Gefechtslärm und Blutvergießen?“ Diese Leitfrage der Autorin umrahmt den Abend und wir stellen damit das geschriebene Wort in den Mittelpunkt. Die Beschäftigung mit Literatur ist – für Schreibende wie für Lesende – stets auch die Suche nach Antworten. Angesichts der politischen Weltlage scheinen friedliche Antworten keine realistische Option mehr zu sein. Über die Auswirkungen gewalttätiger Konfliktlösungen auf zukünftige Generationen sollten wir deswegen umso intensiver nachdenken. Diese Lesung ist eine Sonderveranstaltung der Literarischen Lese Freinsheim.
Eintrittsgelder und Spenden gehen an den Verein Miteinander in der Verbandsgemeinde Freinsheim für die Unterstützung geflüchteter Kinder.
Eintritt 15 € erm. 12 €
©Julius Erler
Sonntag, 29. Mai, 13:30–18:30 uhr
Literaturfest im Park
Retzerhaus
Moderation Volker Gallé
14 Uhr, Kindertheater: „Der verrückte Obstkarren“
Für Kinder ab 3 Jahren Wiese im Retzerpark
Es ist Markttag. Während Melli Melone die bestellten Orangen zu König Alfons bringt, übernimmt ihre lustige Gehilfin Hertha Huhn den Verkauf. Und dann wird es turbulent. Nur gut, dass Hertha Huhn Herrn Hansen und die Kinder als Helfer hat! Eine faszinierende Mischung aus Figurentheater, Stelzenlauf, Artistik, Musik und atemberaubender Jonglage macht die Aufführung zu einem mitreißenden Erlebnis für Groß und Klein.
Eintritt 5 €, Familien 8 €
PROGRAMMÄNDERUNG
Ab 15 Uhr
Gäste auf der Bühne
- Kyra Schilling, Silvia Würtz, Walter Eckfelder
- Michael Konrad
Texte und Szenen aus der Schreibwerkstatt
Mitmachaktionen, Büchertisch und Bücherflohmarkt im Park
Verköstigung: Verein Miteinander in der VG Freinsheim e.V. und Backhaus e.V.
Die passenden Weine kommen vom Weingut Kassner-Simon
Eintritt frei
Michael Konrad
ist Redakteur der RHEINPFALZ am SONNTAG, Kolumnist und Buchautor (bei www.Lipplerbookz.de), der dem Pfälzischen eine unverwechselbare Stimme gibt, heimatnah, aber in keinem Fall heimattümelnd, nie ohne Augenzwinkern und immer mit selbstironischem Blick. Seit 2002 spürt er in seiner Serie „Saach blooß“ gemeinsam mit seinen Leserinnen und Lesern den Rätseln der Pfälzer Sprache nach. Seit 2007 schreibt er die wöchentliche Dialekt-Kolumne „Ich mään jo blooß“. Konrads Texte schauen hinter die Fassade der Pfalz und des Pfälzischen, sei es im Alltag mit der „Mitbewohnerin“, dem „Kumbel Fred“ und der „Dannde Liesel“, sei es auf der Suche nach dem tieferen Sinn von Politik und, ja, von Heimat. Beim Literaturfest in Freinsheim trägt Michael Konrad aus seinen Kolumnen vor, besser gesagt: Er führt sie mit vollem Körpereinsatz auf.
Michael Konrad auf Facebook/Instagram/Twitter: @saachblooss
Kyra Schilling u.a.
„33 Bogen und ein Teehaus“, so beschreibt die iranische Schriftstellerin Mehrnousch Zaeri-Esfahani die große Brücke in ihrer Heimatstadt Isfahan. Und so heißt auch der Roman über die Flucht ihrer Familie – sie war noch ein Kind – die nach mehreren Stationen schließlich in Heidelberg ihr Ende findet.
Kyra Schilling liest Auszüge aus dem Roman, atmosphärisch unterstützt von Instrumentalmusik.