Literarische Lese Freinsheim

Wir freuen uns auf die Lese 2026 vom 15. bis 31. Mai

Literarische Lese Freinsheim 2025

Das Thema „Zeitreisen“ – hat die ganze Lese als Leitfaden durch alle Veranstaltungen geprägt.

Das Programm fürs erste Wochenende war durch die Verleihung des Hermann-Sinsheimer-Preises an Saba-Nur Cheema und Meron Mendel kurz vor Beginn der Lese etwas durcheinandergeschüttelt worden. Die Eröffnungsveranstaltung mussten wir kürzen und inhaltlich neu konzipieren, um die für Samstag geplante Performance mit Ragnhild Mørch auf den gleichen Termin verlegen zu können. Eigentlich war für den Abend ein gemeinsamer Auftritt mit Volker Gallé über Zeitreisen geplant. Das Motto der Lese sollte unter dem Titel „Literatur und Geschichte“ aus zwei Perspektiven betrachtet werden. Aus Zeitmangel war das nicht mehr machbar. So musste der historische Teil mit Geschichten über den Bauernkrieg in der Region wegfallen. Stattdessen begab sich Waltraud Amberger auf einen literarischen Streifzug durch die verschiedenen Welten, in die die Romane von Franz Friedrich, Ilija Trojanow und Mithu Sanyal führten. Antje und Gernot begleiteten – leider auch in einer abgespeckten Version – den Abend musikalisch. Der erste Teil des Programms endete mit einem Sektempfang, bevor um 19 Uhr die Bühne frei war für die Erzählperformance. mit Ragnhild A. Mørch. Mit einer Kombination von magischen Märchen und wenig alltäglichen Anekdoten faszinierte sie das Publikum durch die ihr eigene Multi-Identität mit verbalem Slapstick und perfektem Timing.

Für die Ausstellung in der Galerie Seconds Concept Culture mit einer Auswahl zum Thema „Zeitreisen“ aus der Kunstsammlung Dr. Heinrich Weiler war die VG Freinsheim verantwortlich. Gerd Hauser führte bei der Vernissage anhand beispielhafter Bildbetrachtungen in das Thema der Lese ein. Seit Beginn wächst die Zusprache für diese Veranstaltung kontinuierlich und findet inzwischen auch überregional Interesse. 

In der Schreibwerkstatt gab Selene Mariani reichlich Anregungen zum Schreiben und Ragnhild A. Mørch leitete eine muntere Gruppe; das Echo ihres Lachens im Retzerpark war Ausdruck der Freude, die Teilnehmenden beim Erzählen hatten. 

Drei Lesungen haben unterschiedliche Akzente zum Thema „Zeitreisen“ gesetzt: 

Die Lesung mit Franz Friedrich, moderiert von Insa Wilke, wurde zu einem fesselnden Gespräch über historische Hintergründe des Romans, Zeitmodelle, vertane Chancen früherer Epochen und Entwürfe für eine humane Zukunft. Der Abend mit Ilija Trojanow war geprägt von der Erzähllust des Autors. Mit den Themen Macht und Freiheit als Ausgangspunkte spannte er einen weiten Bogen, auch bei ihm lag der Fokus auf der Vision einer lebenswerten Zukunft. Die Zeitreise in Mithu Sanyals Roman „Antichristie“ führte mitten in den indischen Befreiungskampf. Verknüpft mit postkolonialistischen Themen der Gegenwart ergänzte die Autorin das Spektrum der Diskussion auf erfrischende Weise. 

Bei der poetischen Weinbergwanderung knüpfte Hasan Özdemir zwischen den Rebstöcken ebenfalls an das Thema Zeitreisen an und las bekannte und neue Gedichte. Auf dem „Musikantenbuckel“ war mit Björn Hayer erstmals der neue Leiter des Künstlerhauses Edenkoben in Freinsheim zu Gast. Er stellte den Stipendiaten Marcus Braun vor, der aus seinem gerade entstehenden Roman las. Wir freuen uns, dass diese Veranstaltung mit der traumhaften Kulisse von Haardt, Weinbergen und der Rheinebene fortgesetzt wird. Nun sind wir gespannt auf die neuen Akzente, die sich nach dieser Premiere ergeben werden.

Zum Auftakt des Filmabends servierte Volker Gilcher im Restaurant Von-Busch-Hof saisonale Spezialitäten. Hendrik Handloegens Film „Fenster zum Sommer“, nach einem Roman von Hannelore Valencak, ist ein Gedankenspiel über die Rolle von Zufall und Vorhersehung und die Möglichkeit, dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen. 

Ein Anziehungspunkt für Freinsheimerinnen und Freinsheimer waren wieder die Die „Geschichten von Freinsheim“, moderiert von Matthias Weber. Sie beschäftigten sich mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen den Generationen.

Das Literaturfest im Park startete mit Kindertheater. Auf der Literaturbühne sorgte Mafalda für einen beschwingten musikalischen Rahmen. 

Die Erzählerin Tanja Mahn-Bertha stellte zusammen mit Kindern der Kita Weisenheim am Berg das im Rahmen des Projektes entstandene Bild vor, zu dem sie die von den Kindern erfundene Geschichte einer „Zeitreise“ aufgezeichnet hatte. Die Begeisterung der Kinder, das Engagement der Kita-Leitung, der Zuspruch aus der Elternschaft und die inspirierende Art der Erzählerin wird uns Anlass sein, auch für nächstes Jahr wieder ein Programm für die Jüngsten auf die Beine zu stellen.

Volker Gallé stellte am Nachmittag auf der Literaturbühne seinen neuen Lyrikband „neben mir mein herz“ vor, aus der Schreibwerkstatt gab es Texte und Geschichten von Reisen durch die Zeit, eine Premiere gab es mit Michael Werners Buch „Elwedritsche – Dunkle Gefährten“ und Thomas Mayr lieferte mit seinen Kippgedichten überraschend neue Perspektiven.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die mitgemacht haben! Dank allen, die Ideen beigesteuert haben und all den fleißigen Händen, ohne die die Literarische Lese nicht möglich wäre. Dank den Kooperationspartner*innen für die zuverlässige Zusammenarbeit und Dank allen, die die Literarische Lese finanziell unterstützt haben.

Die Literarische Lese

Zwischen Obstbäumen und Weinreben liegt, umgeben von einer mittelalterlichen Stadtmauer, die Stadt Freinsheim. Seit 2010 findet hier eine „Lese“ besonderer Art statt. Hasan Özdemir als Ideengeber fand 2010 mit Eleonore Hefner, Susanne Gierlich und Waltraud Amberger ein Team, das seither die Literatur nach Freinsheim bringt.

Stimmungsbilder der Lese 2021

Förderer

Ohne all die Menschen und Institutionen, die uns seit 2009 unterstützen, wäre unser Literaturfestival nicht zu dem geworden, was es ist. Dafür ein großes Dankeschön!

Ein regionales, zum Großteil von Ehrenamtlichen gestemmtes Kulturprojekt wie die Literarische Lese Freinsheim ist in diesem Umfang nur mit finanzieller Unterstützung möglich.

Die Förderung durch den Kultursommer Rheinland-Pfalz hat entscheidend zum Erfolg beigetragen. Weitere Zuschüsse kamen vom Bezirksverband der Pfalz, der Stiftung des Landkreises Bad Dürkheim, Sparkasse Rhein-Haardt, Retzer-Reibold-Stiftung und der Stiftung Lotto Rheinland-Pfalz.

Herzlichen Dank allen für die Unterstützung!

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